Vereinschronik des Sportvereins Feilbingert 1920 e.V.
1920
Es war im Jahr 1920, als sich junge sportbegeisterte Männer der Gemeinde Feilbingert zusammenschlossen, um einen Sportverein ins Leben zu rufen. Anregung und Anstoß gingen von dem Schneidermeister Adam Aff aus.
Die Gründungsversammlung wurde am 03.August 1920 im Gasthaus "Zum Deutschen Kaiser" abgehalten. Der 03. August 1920 ist somit der Geburtstag des SV Feilbingert, der sich damals aber zunächst Sportverein Feil nannte.
Zum 1. Vorstand wurde Initiator Adam Aff gewählt, 2.Vorstand sowie Schriftführer und Rechner war Heinrich Christmann. Vereinslokal war das Gasthaus "Zum Deutschen Kaiser" am Marktplatz.
Zunächst einmal stand der Ringersport im Mittelpunkt des jungen Vereines. Übungsort für die Ringkämpfer war de Saal Hoffmann, der heute nicht mehr besteht. Mehr als einmal kamen damals die Gebrüder Baruch, zwei starke und in ganz Deutschland bekannte Meisterringer aus Bad Kreuznach zu Wettkämpfen und Trainingsabenden nach Feilbingert.
Auch schon im gleich im ersten Jahr seines Bestehens wurde der Verein auch zur Heimstätte für den Fußballsport. Vor allem die jüngere Generation fühlte sich zu dem aus England auf den Kontinent gekommenen Kampfspiel hingezogen. In jener Zeit war Fußball noch nicht gesellschaftsfähig und die konservativen Bürger sahen mit Mißbiligung, wie die Buwe dem vulgären Sport huldigten. Man nannte die Fußballspieler nur die "BUWE" und im Hintergrund schwang das Wort "BÖSE" mit.
Ihren ersten Erfolg konnte die Fußballmannschaft des SV am 10.04.1921 erringen.
Sie wurde auf einem Turnier in Wallhausen gefeierter Pokalsieger.
Neben Fußball und Ringen gehörte auch das Theaterspiel zum Programm des jungen Vereins.
Im Mai 1925 pachtete der Sportverein im Staatswald "Maiwald" ein Gelände von 0,6950 ha und gab damit dem Fußballsport in Feilbingert eine feste Heimstätte.
Unter großen Anstrengungen der Mitglieder und mit Hilfe von Pferdegespannen wurde das Ackerland eingeebnet und für den Spielbetrieb hergerichtet.
Für einige Zeit wurden hier nun die Freundschafts- und Pokalspiele des SV durchgeführt, denn an einer Verbandsrunde nahm man noch nicht teil. Leider erlosch die sportliche Aktivität des Vereins in den Jahren 1927/28 fast völlig.
Schuld daran waren die zeitpolitischen Umstände und die hohen Pachtforderungen des Staates, damals 100 Rentenmark pro Jahr, sowie die Tatsache, daß der Verein von keiner Seite Zuschüsse und Unterstützung erhielt.
Der Pachtvertrag endete im Januar 1929.
1930
Anfangs der dreißiger Jahre kam dann neue Begeisterung für den Fußball in Feilbingert auf. Zum zweiten Male musste das Fußballfeld "Am Maiwald", das zwischenzeitlich wieder landwirtschaftlich genutzt worden war, durch Eigenleistung der Mitglieder hergerichtet werden. Die Pacht von 25 Reichsmark bezahlte die Gemeinde, da auch die Schule den Sportplatz benutzte. Der Spielbetrieb war auch jetzt noch nicht organisiert und der Sportverein bestritt lediglich Freundschafts- und Pokalspiele.
Ab 1937 wurde der Verein wieder Pachtträgerdes am Maiwald gelegenen Sportgeländes. Mit Ausbruch des 2.Weltkrieges mußte auch der SV seinen Spieltbetrieb einstellen. Auch aus den Reihen der Sportkameraden ließen viele in diesem furchtbaren Krieg ihr Leben.
1940
Nach Kriegsende, als die ersten Gefangenen zurückkehrten, erstand der Sportverein wieder zu neuem Leben. In diesen Jahren von 1945 - 1948 wurde am Maiwald durch große Anstrengung der Mitglieder und mittels Lohren auf Feldbahngleisen eine Spielfläche von 60 x 70 m einplaniert. In diesen Nachkriegsjahren kam der Sportverein so recht in Schwung und wurde erstmals richtig durchorganisiert.